Mapping the (Un-)Familiar

Interdisziplinäres Forschungsprojekt zu sozialen Räumen in Bangkok, seit Januar 2020
Team: Jonas Langbein, Lisa Langbein

Im Januar 2020 begannen wir das Projekt Mapping the (Un-)Familiar mit einem einmonatigen Arbeits- und Forschungsaufenthalt im Moo Baan Sahagorn 4, einer genossenschaftlich organisierten Wohnsiedlung in Bueng Kum, Bangkok (von hier an wie vor Ort nur noch als Moo Baan bezeichnet). Das Moo Baan zeichnet sich durch ein hohes nachbarschaftliches Engagement, ähnlich einer dörflichen Gemeinschaft, aus. Denn anders als neuere Gated Communities – der Hauptbestandteil des derzeitigen Wohnungsbaus in Bangkok- er- möglicht es die Entstehung eines dichten, sozialen Netzwerks und eine hohe gesell- schaftliche und auch bauliche Heteroge- nität. Wir sehen dies als ein gelungenes Beispiel für Städtebau mit Fokus auf gesellschaftliche und kulturelle Eigenheiten und bietet eine Alternative zum derzeitigen Städtebau Bangkoks und Thailands.

Uns scheint dieses Gefüge mit dem zu- nehmenden Wachstum Bangkoks und des Wandels zu einem Wirtschafts- und Gesell- schaftssystem der industriellen Massenpro- duktion und des Konsums aber in Gefahr zu verschwinden. Wir versuchen daher dieses in unseren Augen besondere Viertel zu ver- stehen und die Beziehung der Menschen untereinander, zu ihrer Nachbarschaft, ih- rem (Stadt-)Raum zu erfassen und in einem Atlas zu dokumentieren und gleich einer Momentaufnahme spürbar machen.

Als das klassische Medium der Raumdarstellung arbeiten wir bei der Erstellungen von Atlanten viel mit Karten. Dabei wollen wir die definitorischen Grenzen einer Karte ausloten und diese mittels experimentellen Kartierens kritisch hinterfragen und Mög- lichkeiten austesten einen über seine territoriale Ausdehnung hinausgehenden Raum zu porträtieren. Dabei nutzen wir architektoni- sche, künstlerische und synthetische Methoden und Medien um diese Nachbarschaft zu analysieren und ihre vielfältigen Raumsysteme zu untersuchen und visuell erfahrbar zu machen.

Zum Abschluss unserer Field Work führten wir am Markt einen Kartierungsworkshop durch bei welchem die Passant*innen unsere präsentierten Zeichnungen, Fotos und Karten mit eigenen Erzählungen, Zeichnungen oder Texten ergänzen oder gegenüberstellen konnten.

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