Ortsspezifische Installation als Residenzkünstler*in des Bau-KulturCamps im Rahmen der Biennale Urbana, Architekturbiennale Venedig, 2018
Team: Jonas Langbein, Lisa Langbein
Fotos: Lisa Langbein

In der Residenz im Rahmen der Biennale Urbana und des Baukulturcamps verbrachten wir 10 Tage in der Caserma Pepe am Lido. Die leerstehende Kaserne wurde für die Zeit der Architekturbiennale in Venedig von den Organisatorinnen in einen bunten, lebendigen Kosmos voll kultureller Aktivitäten wie Workshops, Projektionen und Ausstellungen verwandelt. Auf Streifzügen durch das teils überwucherte, baufällige Gelände entdeckten wir überall Fundstücke und vergessene Gegenstände, die an die ehemaligen Bewohnerinnen der Kaserne und ihren Alltag erinnerten. Relikte einer vergangenen Zeit, die versteckt unter Brombeerranken und in alten Kellern auf ihren langsamen Verfall warteten. Diese Fundstücke waren für uns Zeitspeicher dieser vergangenen Tage, manifestierte Erinnerung. Aus den gefundenen Objekten wie alten Sägeblättern, Dokumenten, nicht mehr genutzten Ofenladen und Stofffetzen, an welchen das ehemalige Leben und der Alltag der Caserma spürbar war, konstruierten wir in die ehemaligen Waschräume ein Wesen, das durch die Zusammenstellung der Fundstücke verlebendigt wurde. Im Zusammenspiel der Einzelteile entstand eine Art Chimäre welche in ihrer Haltung einem angreifenden Tieres ähnelt, die aggressiv, militärische Vergangenheit der Caserma deutlich machte, durch die Selektion der Objekte aber auch die Alltäglichkeit des Lebens in der Caserma erfahrbar machte